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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 3­2014
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Schwerpunkt
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Wie in anderen Bereichen, bietet auch das duale Studium im Bankwesen die
Möglichkeit, innerhalb einer Ausbildung theoretisches Fachwissen zu erlan­
gen und gleichzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln.
Wenn du schon ge­
naue Vorstellungen von deiner beruflichen Zukunft hast, ist das ein guter Weg,
um Zeit zu sparen und zum Beispiel nicht erst nach einer abgeschlossen
Berufsausbildung ein Studium anzuschließen. Außerdem hat ein duales
Studium, im Gegensatz zum klassischen Studium den Vorteil, dass du von
Beginn an in einem Unternehmen eingesetzt wirst, wo du meist gute Chancen
auf eine Übernahme nach der Ausbildung hast, da in der Regel für den
Eigenbedarf ausgebildet wird.
Angeboten wird das duale Studium im Bereich Banken und Finanzen zum
Beispiel von den VR Banken und den Sparkassen.
Das VR Verbundstudium
beginnt immer im Herbst mit der Ausbildung in einer Volksbank oder Raiff­
eisenbank. Ein Jahr darauf startet dann das erste Studiensemester an einer
Hochschule für angewandte Wissenschaften oder an der Friedrich­Alexander­
Universität Erlangen­Nürnberg. In den Semesterferien und während des
Praxissemesters wird die Ausbildung in der Bank fortgesetzt. Nach dem vier­
ten Semester wartet eine IHK­Prüfung zum Bankkaufmann. Danach studierst
du normal weiter und kannst mit der Bank abstimmen, wie du in den Semes­
terferien arbeitest, bis du dein Studium mit dem Bachelor­Abschluss been­
dest. So hast du nach viereinhalb Jahren gleich zwei Abschlüsse in der Tasche.
Bei der Sparkasse sieht das etwas anders aus: Los geht es zwar auch im Herbst,
aber dann wird im Zwölfwochenrhythmus gewechselt zwischen theoretischen
Studienphasen auf Hochschulniveau an der Staatlichen Studienakademie in
Glauchau und praktischen Studienphasen bei der Sparkasse Mittelthüringen.
Nach drei Jahren Studium fehlen dann nur noch die Bachelor­Arbeit und die
Prüfung zum staatlichen Abschluss Bachelor of Arts (BA).
Egal, für welche Bank – beziehungsweise welches Modell – du dich entschei­
dest:
Die theoretischen Studienschwerpunkte sind Betriebswirtschaftslehre,
Volkswirtschaftslehre, Recht, Rechnungswesen, Mathematik/Statistik und
Informationsverarbeitung. Dafür ist ein grundsätzliches Interesse an volkswirt­
schaftlichen und betriebswirtschaftlichen Prozessen nötig. Da du dann aber
nicht nur mit der Nase in den Büchern, sondern auch mitten im Kunden­
verkehr steckst, solltest du neben einem guten Abitur verkäuferisches Talent,
gute Umgangsformen, Engagement, Eigeninitiative, Aufgeschlossenheit und
Teamfähigkeit mitbringen.
So eine Doppelausbildung hat aber nicht nur Vorteile.
Die Studien­ und Lehr­
pläne sind prall gefüllt und richtige Semesterferien wird es nicht geben. Wenn
du dir nicht sicher bist, ob du so ein Pensum bewältigen kannst, bieten dir vie­
le Banken ein sogenanntes Tandemmodell an. Du beginnst eine normale Lehre
zum Bankkaufmann und entscheidest nach einem Jahr, ob du zusätzlich ein
Studium zum „Staatlich geprüften Betriebswirt mit Schwerpunkt Finanz­
dienstleistungen“ aufnehmen möchtest. Wichtig: Eine Ausbildung im Finanz­
bereich ist nichts für Spätstarter. Für einen Ausbildungsplatz musst du dich bis
zu eineinhalb Jahre vor deinem Ausbildungsbeginn bewerben! (mü)
Egal, zumindest wenn die Frage lautet: Studium oder Ausbildung – denn da gibt’s eine ganz einfach Antwort: Beides! Möglich macht das ein duales Studium.
Im Bereich Finanzwesen ist ein duales Studium zum Beispiel eine zeitsparende Variante für alle, die jetzt schon wissen, dass sie einmal höhere Aufgaben in
einer Bank übernehmen möchten, wie etwa in der Abteilungsleitung oder Konzernsteuerung.
Kopf oder Zahl?
Duales
Studium
Finanzwesen
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