WiYou.de - Ausgabe 03/14 - page 11

Hoch hinaus
Höher, schneller besser, weiter – „hoch hinaus“ hat im Sport viele Gesichter, so wie der Sport selbst
auch.
Einzelkämpfer und Mannschaften haben unterschiedlichste Ziele. Sie wollen als erste ankom­
men, am längsten durchhalten, die meisten Tore schießen – ob Klettern, Kampfsport, Tanzen,
Motorsport, Gymnastik, Schwimmen, Eislaufen, Skispringen, Ausdauersport, Ballsport – Was dabei
alle Disziplinen gemeinsam haben? Sie stehen für körperliche und geistige Aktivitäten, die auf ein be­
stimmtes Ziel gerichtet sind, der spielerischen Selbstentfaltung dienen und um ihrer selbst willen aus­
geführt werden – so zumindest definiert der Brockhaus den Sport allgemein. Und sagt damit wieder­
um eigentlich nichts anderes, als dass Sport vor allem Spaß macht.
Aber kann man etwas, was man eigentlich nur zum Spaß macht, auch zum Beruf machen?
Ja, und
das gilt nicht nur für die Profisportler, die tatsächlich mit dem Ausüben ihrer Sportart Geld verdienen
– womit sie übrigens eine Minderheit darstellen. Denn dass man auch als erfolgreicher Sportler quasi
nebenbei noch arbeiten muss, ist eher die Regel als die Ausnahme, darüber sollten Bundesliga­
fußballer oder Formel­1­Rennfaher nicht hinwegtäuschen. Die meisten Thüringer Profisportler sind
deshalb, sofern sie nicht einen „normalen“ Beruf ausüben, entweder in der Sportfördergruppe der
Bundeswehr oder bei der Bundes­ beziehungsweise Landespolizei an­ und für den Sport freigestellt.
Das geht aber nur, solange sie in ihrer Sportart entsprechend gute Leistungen vorweisen können und
zum Beispiel zum Nationalkader gehören.
Wenn du nun selbst keine sportlichen Höchstleistungen erbringst, aber Interesse an Sport und Spaß
an Bewegung hast, gibt es dennoch viele Möglichkeiten für dich, Sport und berufliche Laufbahn
miteinander zu verbinden.
Je nachdem, wo deine anderen Talente liegen, warten zum Beispiel
Sportmediziner, Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Sport­ und Fitnesskaufleute, Sportmanager,
Veranstaltungskaufleute, Sportjournalisten, Sporttechniker, Sportlehrer und Fitnesstrainer auf qua­
lifizierte Nachfolger. Mit dualer Berufsausbildung, Studium oder dualem Studium sind nicht nur die
Einstiege vielfältig, sondern auch die Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst dich mit Lehrgängen in
einzelnen Bereichen spezialisieren oder unter anderem auch den Meister (Berufsausbildung) oder
Master (Studium) anschließen.
Ach ja, der Meister fällt ja bekanntlich nicht vom Himmel.
Wenn du dich auf dem Karriereweg nach
oben machen möchtest, solltest du – ganz wie der Sportler auf dem Weg zur Meisterschaft – Ehrgeiz
und Ausdauer haben. Denn auch, wenn Sport vorwiegend Spaß macht, es steckt jede Menge Arbeit
und theoretisches Wissen dahinter – so kommt der Physiotherapeut nicht um die medizinischen
Inhalte herum, der Sportlehrer nicht um die pädagogischen und der Sport­ und Fitnesskaufmann nicht
um die Buchhaltung. Und zu guter Letzt gilt natürlich: Wer im sportlichen Bereich arbeitet, der sollte
als Vorbild vorangehen und selbst körperlich fit sein. (mü)
Titelthema
Foto: Photocreo Bednarek/fotolia
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